Gefahren für das Brunnenwasser im Brunnen selbst
Bauliche Mängel oder die Verwendung von Materialien wie Eisen und Holz stellen Gefahren für das Brunnenwasser dar. Undichte Einstiegsdeckel und Fugen oder ein Abstand von unter 50cm der Oberkante des Brunnenschachts zum umliegenden Gelände können Bakterienansiedlungen im Brunnenwasser begünstigen1.
➥ Die Einstiegsöffnung sollte sich nicht über der offenen Wasserfläche befinden, da zu leicht Verunreinigungen ins Wasser gelangen können. Alte Brunnen, die diesen Baumangel aufweisen, sollten mit dem Einbau eines Zwischendeckels oder Vorschachts ausgestattet werden.
➥ Ein verschmutzter Schacht sollte von einer Fachfirma gereinigt werden, da eine Verschlammung des Bodens einen idealen Nährboden für Schadstoffe im Brunnenwasser bietet.
➥ Die Belüftung des Brunnens sollte durch ein intaktes, korrosionsbeständiges Insektenschutzgitter geschützt sein.
Häufig sind es nur kleine Mängel, die die Wasserqualität im Brunnen mindern. Eine Brunnenuntersuchung kann nur Gewissheit über die entnommene Probe geben. Dennoch geben regelmäßige Wassertests zur Eigenkontrolle eine höhere Sicherheit. Besonders für Personen, die das Brunnenwasser trinken, ist es wichtig, dass das Wasser den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht.
Gefahren für das Grundwasser aus der Umgebung
Verschiedene Formen der umliegenden Flächennutzung können über das Grundwasser Schadstoffe ins Brunnenwasser transportieren. Abwasserleitungen oder Mülldeponien sollten einen Abstand von mindestens 25 Metern zum Brunnen haben und grundwasserstromabwärts liegen. Hierbei wird vorausgesetzt, dass die Leitungen dauerhaft wasserdicht sind. Ein Zaun im Abstand von mindestens 4 Metern um die Brunnenanlage herum verhindert, dass Fäkalkeime durch Weidetiere in die unmittelbare Nähe des Brunnens gelangen und Schadstoffe das Brunnenwasser belasten2.
Über Ackerbau, Park- oder Gartenanlagen können Dünger und Pflanzenschutzmittel zu einem erhöhten Nitratgehalt des Grundwassers führen. Die unsachgemäße Lagerung von Heizöl, Treibstoffen, Farben und Lacken sowie ehemalige Standorte solcher Stoffe stellen Gefahren dar. Auch über Verkehrsflächen oder Tankstellen können Schadstoffe ins Trinkwasser gelangen. Findet man solche Arten der Flächennutzung in der Umgebung, ist ein persönlicher Wassertest immer sinnvoll. In der direkten Umgebung können Baum- oder Strauchwurzeln die Brunnenanlage schädigen.
Tipp: Das Gelände um den Brunnenschacht herum sollte mit Beton oder einem Lehmschlag versiegelt werden und nach außen hin abfallen, damit Niederschlagswasser besser abfließen kann.
Referenzen
1 AGES: Hausbrunnen Trinkwasser
2 LUBW: Grundwasser Brunnenwasser