Welche Maßnahmen schützen vor Keime und Bakterien im Leitungswasser?
Besonderen Schutz bedürfen Säuglinge und Kleinkinder. Das Trinkwasser muss zuverlässig bedenkenlos genießbar sein. Vor allen Dingen dann, wenn es zur Zubereitung von Säuglingsnahrung genutzt wird oder Kleinkinder und geschwächte Menschen Leitungswasser trinken.
Wasserrohre, Wasserzähler, Armaturen und das Warmwassersystem werden tatsächlich mühelos von Bakterien besiedelt. Hygienische Maßnahmen sollten an erster Stelle stehen, um eine bedenkliche Bakterienbelastung zu vermeiden. Lassen Sie die Wassersysteme Ihres Wohneigentums regelmäßig von einem Fachmann überprüfen und warten. Er geht Schwachstellen auf den Grund und unternimmt Maßnahmen das Wasserleitungssystem keimfrei zu machen.
Diese Maßnahmen sind:
➥ Durchführung von Rohrspülungen
➥ Desinfektion der Wasserleitungen und Wasserzähler
➥ Einsatz von UV-Licht
➥ Entfernen von stillgelegten Leitungen.
Und das können Sie tun:
➥ Vermeiden von Stagnationswasser
➥ Regelmäßiges spülen von wenig benutzten Leitungen
➥ Durchführen von regelmäßigen Wasseranalysen durch ein akkreditiertes Labor
Wissenswertes: Trinkwasser mit einer Temperatur von 22 Grad darf nach der Trinkwasserverordnung eine Belastung mit Keimen von maximal 100 KBE pro Milliliter aufweisen.
Welche Auswirkungen können Bakterien im Wasser auf die menschliche Gesundheit haben?
Bakterien sind häufig harmlos und auch notwendig für die menschliche Gesundheit. Einige Mikroorganismen sind aber gefährlich und wirken sich schädigend auf den Organismus aus.
Um welche Bakterien und Keime es sich im Einzelnen handelt, erfahren Sie im Folgenden:
➥ Legionellen (Legionellose) verursachen beim Einatmen des vernebelten Wassers Infektionen wie die Legionärskrankheit (mit Lungenentzündung) und das Pontiacfieber. Wobei die Legionärskrankheit die bedrohlichere Infektion ist.
➥ E.coli Bakterien (Escherichia coli) sind Darmbakterien. Sie sind für den Ablauf von Stoffwechselfunktionen im Darm, sowohl beim Menschen als auch beim Tier wichtig. Im Wasser haben sie nichts zu suchen. Ist das Wasser mit E. coli Bakterien verschmutzt, kann das durch Leitungswasser trinken zu schweren Entzündungen im Magen-Darm-Trakt führen.
➥ Enterokokken kommen im menschlichen und im tierischen Darm vor. Sind sie im Leitungswasser nachweisbar, deutet dies auf schwere hygienische oder bauliche Mängel der Wasserinstallationen hin. Nicht alle Enterokokkenstämme sind gesundheitsschädlich. Auf Lebensmitteln wie Rohwurst oder Käse bestimmen sie den Reifungsgrad oder machen den besonderen Geschmack des Lebensmittels aus.
Andere bedenkliche Enterokokkenstämme führen gegebenenfalls beim Leitungswasser trinken zu schweren Infektionen der Harnwege, des Herzens und auch zu einer Blutvergiftung.
➥ Pseudomonaden (Kaltwasserkeime) sind hauptsächlich in älteren Leitungssystemen, weniger stark benutzten Installationen oder in über längere Zeit stehendem Stagnationswasser nachweisbar. Eine Infizierung führt oftmals zu Harnwegsinfekten oder Lungenentzündungen. Besonders immungeschwächte Menschen sind anfällig.
Wissenswertes: In Zahnarztpraxen sind E. coli Bakterien kein seltenes Problem. In den Instrumentenschläuchen bilden sich aufgrund von Ablagerungen Biofilme. Umgehend muss eine Identifizierung der Ursache erfolgen und sofort hygienische Maßnahmen eingeleitet werden.
☆ Unsere Empfehlung: Machen Sie einen Bakterien-Wasser-Test. Bestellen Sie sich ein Testset und gehen nach Anweisung vor. Einige Tage nach der Einsendung der Wasserprobe an ein akkreditiertes Labor erhalten Sie ein ausführliches Analyseergebnis.
Zum Weiterlesen:
Umweltbundesamt "Mikrobiologie"
Landwirtschaftskammer "Biofilm - die Keimbombe im Tränksystem"