Blei im Wasser getestet – Gefahr besonders für Neugeborene und Schwangere
Blei im Wasser kann schwere gesundheitliche Schädigungen verursachen. Das Schwermetall wird bei Erwachsenen in den Knochen eingelagert und kann bei einem erhöhten Stoffwechsel – beispielsweise in der Schwangerschaft – in die Blutbahn gelangen. Chronische Erkrankungen – wie Nierenschädigungen, Gliederschmerzen, Nervenlähmungen, Sehstörungen bis hin zu Krebserkrankungen – können Folge von einem dauerhaften Konsum bleihaltigen Trinkwassers sein. Bei Ungeborenen und Kleinkindern können die gesundheitlichen Schäden fatal sein:
➥ Das zentrale Nervensystem, die Blutbildung und letztendlich die Intelligenzentwicklung des Kindes können stark beeinträchtigt werden.
➥ Aus diesem Grund stehen Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder unter einem besonderen Schutz, wenn es um die Frage nach Blei im Wasser geht1.
Schwermetalle im Wasser
In vielen Haushalten steht das Wasser über längere Zeit in den Leitungen, vor allem in der Nacht. Das stagnierende Wasser kann durch chemische Reaktionen mit Schwermetallen belastet werden.
Die Materialien der Rohre (Kupfer o.ä.) gelangen so in das Trinkwasser. Dieses Wasser befindet sich jedoch nicht mehr im Verantwortungsbereich des Versorgers und unterliegt somit keinen ständigen Überprüfungen.
Wo liegen die Ursachen für Blei im Wasser?
In Häusern, die vor 1973 erbaut wurden, sind oft stellenweise Bleirohre verlegt.
Stagnationswasser – Trinkwasser, das länger als vier Stunden in den Leitungen steht – ist besonders gefährdet, da sich das Schwermetall darin löst2.
Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) setzt den Grenzwert für Blei im Wasser fest, um gesundheitliche Schäden beim Menschen zu verhindern. Derzeit liegt der Grenzwert bei 0,025 mg pro Liter, ab dem 01.12.2013 wird dieser weiter auf 0,010 mg pro Liter gesenkt.
Wichtig zu wissen: Durch das Verwerfen von Stagnationswasser lässt sich der Gehalt von Blei im Wasser zwar reduzieren, doch für Schwangere und Neugeborene bietet diese Maßnahme keinen ausreichenden Schutz. In diesen Fällen sollte bei der Zubereitung von Speisen oder beim Konsum des Leitungswassers auf abgepacktes Mineralwasser zurückgegriffen werden.
Wo wird häufig Blei im Wasser analysiert?
Grundsätzlich ist seit 1973 die Verlegung von Bleirohren zur Trinkwasserversorgung in Häusern gesetzlich verboten. In älteren Häusern werden daher die Prüfung und gegebenenfalls der Austausch der Rohre empfohlen. Auch damals wurden nicht ausschließlich Bleirohre genutzt, auch Rohre aus Kupfer oder verzinktem Stahl waren durchaus vertreten. Im süddeutschen Raum ist das Trinkwasser praktisch frei von diesem Schwermetall, da dort bereits seit über 100 Jahren schon keine Bleirohre mehr verlegt werden.
Blei im Wasser – erste Hilfemaßnahmen
Von einer Rohrinnensanierung, bei der das Leitungsrohr im Inneren mit Epoxidharz beschichtet wird, kann bei Bleirohren nur dringend abgeraten werden. Versagt die Beschichtung, erhöht sich der Gehalt von Blei im Wasser extrem und wirkt hochgiftig. Bei bereits sanierten Bleirohren wird daher empfohlen, Blei im Wasser engmaschig zu analysieren (alle 2-3 Monate). Ein spezieller Wasserfilter kann zwar Schwermetalle aus dem Trinkwasser entfernen, dieser birgt jedoch noch eine viel höhere Gefahr bei mangelhafter Wartung und Pflege. Ein persönlicher Wassertest im Vorfeld kann Blei im Wasser ausfindig machen und Auskunft darüber geben, ob die Entfernung der veralteten Rohre notwendig ist.
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Mehr erfahren:
1 DVGW: Blei Trinkwasser
2 LANUV: Blei im Wasser